Bei der Legasthenie, die auch als Lese- Rechtschreibstörung bezeichnet wird, handelt es sich um ausgeprägte und nachhaltige Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder der
Rechtschreibung. Dabei ist die Legasthenie nicht als Folge unzureichender Beschulung, einer Intelligenzminderung, gravierender Hör- oder Sehprobleme oder einer psychischen oder neurologischen
Erkrankung zu verstehen.
Oft treten gemeinsam mit Legasthenie auch psychische Probleme auf, Aufmerksamkeitsstörungen oder Versagensängste. Häufige schulische Misserfolge verringern das Selbstwertgefühl der
Kinder. Eine frühzeitige kinder- und jugendpsychiatrische Untersuchung ist daher wichtig, um diese Kinder rechtzeitig und umfangreich zu unterstützen. Sie als Eltern können ebenfalls viel zu
einer positiven Entwicklung Ihres Kindes beitragen.
Im ausführlichen ersten Beratungsgespräch werden wichtige Informationen zur Entwicklung des Kindes und seiner schulischen und familiären Situation gesammelt, aktuelle Zeugnisse und selbst geschriebene Texte können mitgebracht werden.
Meine Arbeit basiert auf einer eingehenden Diagnostik der Schriftsprache.
Hierbei orientiere ich mich an Verarbeitungsmodellen zur Schriftsprache („Zwei-Wege-Modelle“), die die verschiedenen Komponenten und Teilprozesse beim Lesen und Schreiben erklären, die gestörten Teilprozesse deutlich werden lassen und somit auch eine gezielte Therapie ermöglichen.
Bei bereits vorliegenden fachärztlichen Attesten werden nur noch bei Bedarf ergänzende Screenings durchgeführt.
Ich verfolge einen ganzheitlichen Therapieansatz. Dabei steht das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Interessen, seinen Stärken und Schwächen im Mittelpunkt.
Die Therapie ist symptomorientiert. Das bedeutet, wir trainieren das Lesen und/oder Schreiben, da hier die Schwierigkeiten liegen.
Besonders wichtig ist mir der Aufbau einer therapeutischen Beziehung zum Kind, denn sie bildet die Grundlage jeglichen Therapieerfolges.
In der Therapie nutze ich die Stärken jedes Kindes und beginne an der sogenannten "Null-Fehler-Grenze" zu arbeiten. So werden schnell Erfolge erfahrbar und das Selbstwertgefühl des Kindes
wird gestärkt. Systematisch und oft in kleinen Schritten wird auf das jeweilige Ziel hingearbeitet. Hierbei liegt die Orientierung nicht am Schulstoff, sondern am derzeitigen
Leistungsstand des Kindes.
Durch eine regelmäßige Verlaufsdiagnostik werden Fortschritte deutlich, neue Ziele gesetzt und Methoden angepasst. Die Motivation der Kinder wird durch Anerkennung und Lob aufrechterhalten, ebenso durch das Bewusstmachen auch kleinster Erfolge sowie den abwechslungsreichen Einsatz von Materialien und Medien. Zudem kann der Einsatz von Verstärkerplänen hilfreich sein. Je nach Interessen und Bedürfnissen der Kinder werden Entspannung, Fantasiereisen, auflockernde Spiele u.a. in die Therapie einbezogen. Begleitende Elterngespräche sind fester Bestandteil der Therapie.
Es werden vorwiegend wissenschaftlich evaluierte und bewährte Fördermaterialien und Trainingsprogramme am Computer eingesetzt.
Die Dauer der Therapie ist unterschiedlich, meistens begleite ich die Kinder über einen Zeitraum von 1-2 Jahren.
Die Kosten für eine Legasthenietherapie werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Eine Therapie nach § 35 a SGB VIII kann von den Jugendämtern übernommen werden. Wenn zudem eine diagnostizierte Sprachentwicklungsstörung vorliegt, übernehmen in der Regel die Krankenkassen die Behandlungskosten.
Umfassende Informationen zu Ursachen, Symptomatik, Diagnostik und Therapie, sowie Tipps zur Unterstützung Ihres Kindes zu Hause finden Sie auf der Homepage des BVL (Bundesverband der Legasthenietherapeuten)
Informationen und Übungsspiele am PC finden Sie z.B. hier:
Neues aus der Forschung, auch aktuelle Studien zu Legasthenie und Dyskalkulie, finden Sie z.B. hier:
http://www.kjp.med.uni-muenchen.de/forschung/legasthenie/legasthenie.php00
Umfassende Beratung zu allen schulischen Fragen finden Sie z.B. hier:
http://www.bz-muenchenmitte2.de